Die Konjakwurzel wird manchmal als Wunder-Knolle für Abnehm-Willige bezeichnet. Was die Wurzel wirklich kann, was sie mit einer Teufelszunge zu tun hat und was Du beachten musst, damit sie Dir beim Abnehmen hilft, erfährst Du hier bei uns.
Inhaltsverzeichnis:
Was ist die Konjakwurzel?
Die Konjakwurzel ist die Knolle einer Pflanze mit dem einprägsamen Namen Teufelszunge. Die Teufelszunge (Amorphophallus konjac) ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Titanwurze. Konjak wird sowohl in der Lebensmittelindustrie als auch in kosmetischen Produkten verwendet. Besonders in der japanischen Küche wird die Wurzel als Lebensmittel verwendet. In der EU ist das Konjakmehl, also das Mehl der Konjakwurzel, als Lebensmittelzusatzstoff E425 zugelassen. Konjak ist fast geschmacksneutral und liefert wenig Kalorien. Du kennst die Wurzel vielleicht in Form von Shirataki-Nudeln oder als Bubbles in Bubble tea. Die Shirataki-Pasta ist auch in der Low carb – Küche sehr beliebt, da sie null Kohlenhydrate liefert. Sogar als Gesichtsschwamm kann man die Konjak-Wurzel kaufen. Nicht wenige bezeichnen die Knolle als Wunder oder Superfood (1).
Wie kann die Konjakwurzel beim Abnehmen helfen?
Der Hauptbestandteil von Konjak ist die stärkeähnliche Substanz Glucomannan. Diese gehört zu den Ballaststoffen und ist für uns Menschen unverdaulich. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt 30 g Ballaststoffe am Tag. Der Ballaststoffanteil der Knolle ist außergewöhnlich hoch, er beträgt satte 40 Prozent. Die Konjakwurzel sättigt deshalb sehr gut und ist super kalorienarm. Im Vergleich dazu liefern Haferflocken etwa 10 g auf 100 Gramm. Bist du auf Diät und möchtest mit Konjak schlank werden, dann musst Du darauf achten, eine ausreichende Menge zu Dir zu nehmen. Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit hat bestätigt, dass „Glucomannan im Rahmen einer kalorienreduzierten Diät die Gewichtsabnahme unterstützen kann“. Hersteller dürfen laut EU-Recht mit dieser gesundheitsbezogenen Aussage werben. Damit ein Abnehm-Effekt eintritt müssen im Rahmen einer kalorienreduzierten Diät drei Gramm Konjakwurzelpulver eingenommen werden. Und dies am besten verteilt auf 3 Mahlzeiten. Das Konjak-Pulver hilft auf verschiedene Arten beim Abnehmen:
- Es bindet nicht nur Wasser, sondern auch Fett
- Es sättigt durch ihren hohen Ballaststoff sehr gut
- Es reduziert das Sättigungshormon Ghrelin und senkt deshalb den Appetit (2)
Wo kann man Konjak kaufen und gibt es Nebenwirkungen?
Die Konjakwurzel wird in Apotheken, Drogerien und im Internet angeboten. Die Knolle wird meist in Form von Pulvern und Kapseln verkauft. Diese können unter das Essen gemischt oder mit viel Wasser eingenommen werden. Die Shirataki-Nudeln sind im Asien-Laden zu finden. Die Nudel ist zwar recht geschmacksneutral, enthält aber weder Fett, Protein oder Kohlenhydrate. Wer Nudeln nicht so gern mag, kann Konjak auch in Form von Reis essen. Um Verstopfungen oder sogar Erstickungsanfälle zu vermeiden, solltest Du nicht Unmengen davon essen und auf eine reichliche Flüssigkeitszufuhr achten. Auch Sodbrennen kann vereinzelt auftreten.
Fazit
Produkte aus Konjak-Wurzel haben eine positive Wirkung auf unsere Gesundheit. Die Wurzel kann den Cholesterinspiegel senken, den Insulinspiegel positiv beeinflussen (3) und die Vielfältigkeit des Darmmikrobioms (4) fördern. Das Pulver ist auch gesund für den Magen, denn es kann zum Beispiel auch gegen Durchfall und Verstopfung eingesetzt werden. Es unterstützt Dich beim Abnehmen und beim Gewicht halten, ist aber kein Abnehm-Wundermittel. Grundsätzlich ergänzt es eine gesunde Ernährung.
Anne Goldhammer-Michl
Anne ist studierte Statistikerin, ausgebildeter Ernährungscoach und gelernte Köchin. Sie interessiert sich sehr für die Zusammenhänge zwischen Gesundheit und „artgerechtem“ Lebensstil. Besonders der immense Einfluss der Ernährung auf das Wohlbefinden hat es ihr angetan. Als Statistikerin liebt sie es, Studien zu lesen und diese in verständliche „Aha-Erkenntnisse“ zu übersetzen. Mit ihrer Ernährungsberatung avocadooo berät sie vor allem Menschen mit Migräne hinsichtlich einer „kopfschmerzgünstigen“ Ernährung.
Quellen und Literatur
(1) https://de.wikipedia.org/wiki/Teufelszunge
(2) Chearskul et al. “Immediate and long-term effects of glucomannan on total ghrelin and leptin in type 2 diabetes mellitus”, 2009
(3) Doi et al.”Treatment of diabetes with glucomannan (Konjak mannan)“, 1979
(4) Chen et al.”Konjak acts as a natural laxative by increasing stool bulk and improving colonic ecology in healthy adults“, 2006