Baobab (bot. Adansonia digitata) nur ein gehyptes Superfood oder tatsächlich eine Superfrucht aus Afrika? Wir klären Dich auf!
Auf diesen Seiten findest Du alles, was Du rund um das Thema Baobab wissen musst.
Inhaltsverzeichnis
- Der Affenbrotbaum und seine Superfrucht
- Vorkommen der Baobab Frucht
- Das ungewöhnliche Äußere des Affenbrotbaums
- Das Aussehen der Baobab Frucht
- Baobab- Eine Frucht mit "Fell"
- Harte Schale - harter Kern
- Baobab Fruchtfleisch
- Die Bedeutung von Baobab für die menschliche Ernährung
- Verzehrmöglichkeiten von Baobab
Der Affenbrotbaum und seine Superfrucht
Baobab (botanisch Adansonia digitata L.), auch bekannt als Affenbrotbaum, wächst nur in bestimmten Regionen Afrikas, auf Madagaskar und in Australien.
Die größten Baumbestände findet man in den Savannen Afrikas südlich der Sahara. Dort sind Affenbrotbäume sehr weit verbreitet.
Der Name leitet sich aus dem arabischen Begriff „bu hibab“ ab, was übersetzt „Frucht mit vielen Samen“ bedeutet. Forscher schätzen den derzeitigen Bestand der Baobab-Bäume in Afrika auf ca. 28 Mio. Bäume, die jährlich eine Menge von rund 673.000 Tonnen Früchte abwerfen, aus denen eine Menge von ca. 108.000 Tonnen Baobab-Fruchtpulver hergestellt werden können.
Dieses kann direkt aus der reifen, trockenen Frucht gewonnen werden, ohne weiter industriell verarbeitet zu werden. In dieser Form hat die Frucht des Affenbrotbaums mittlerweile auch in Deutschland Einzug in einige Regale von Bioläden gefunden.
Und anders als jüngste Medienberichte vermittelt haben, stehen die Baobab-Bäume nicht vor dem Aussterben. Jüngste Untersuchungen von Botanikern und Klimaforschern haben gezeigt, dass der Klimawandel zwar den Lebensraum der Baobab-Bäume betrifft, die Bäume selbst jedoch auch mit veränderten Bedingungen gut zurecht kommen.
Allerdings vermutet man eine negative Auswirkung des Klimawandels auf die "Bestäuber", also die Insekten und Fledermäuse, die die Baobab Blüten bestäuben.
Vorkommen der Baobab Frucht
Was wir als Baobab Frucht bezeichnen ist die Frucht des Baumes Adansonia digitata, einer in Afrika verbreiteter Spezies des Affenbrotbaumes.
Insgesamt gibt es mehr als acht unterschiedliche Baobab Arten, von denen Adansonia digitata die am weitesten verbreitete und am häuffigsten vorkommende Spezies darstellt.
Die Baobab Bäume wurden von Bénédict Hochreutiner 1908 anhand ihrer Merkmale in drei Gruppen unterteilt:
- Afrikanische Baobab (Adansonia digitata)
- Brevitubae (mit z. b. dem Adansonia grandidieri, der auf Madagaskar vorkommt)
- Longitubae (mit z. B. dem A. gregorii, der in Australien vorkommt)
Wirtschaftlich und ernährungsphysiologisch interessant ist aber lediglich der Typus Adansonia digitata. Er kommt in weiten Teilen Afrikas vor und wächst bevorzugt in den trockenen Savannenregionen südlich der Sahara.
Man findet Baobab Bäume in Westafrika (zum Beispiel im Senegal, Mali, Sudan), in Ostafrika (zum Beispiel Kenia, Tansania) und im südlichen Afrika (Süafrika, Simbabwe, Malawi, Madagaskar).
Obwohl es in den Medien in den letzten Jahren Berichte über das Absterben oder Aussterben der Baobab Bäume gab, sind diese (Adansonia digitata) nicht gefährdet.
Zumindest, was die Affenbrotbäume betrifft, deren Früchte geerntet und gehandelt werden. Andere Affenbrotbaumarten stehen sehr wohl unter Naturschutz, dürfen nicht gehandelt werden und sind teilweise auch bedroht.
Das ungewöhnliche Äußere des Affenbrotbaums
Baobab-Bäume zeichnen sich durch einen recht dicken Stamm aus, der im Verhältnis zur Gesamthöhe des Affenbrotbaums häufig unverhältnismäßig dick wirkt. Im Stamm kann der Affenbrotbaum Wasser speichern und so auch lange Trockenphasen überstehen.
Einige Bäume weisen hohle Stämme auf, die den Menschen zum Teil als Unterschlupf bei Unwettern oder sogar als Raum für eine Bar dienen, wie im Falle des "Big Baobab" im südafrikanischen Modjadjiskloof in der Region Limpopo.
Darüber hinaus erkennt man Baobab Bäume an ihren knorrigen, kurzen, wild in die Luft ragenden Ästen, die, wenn sie keine Blätter tragen, so aussehen, als ob sie Wurzeln seien.
Die Blätter des Baobab-Baums werden in manchen Regionen Afrikas ebenfalls als Nahrungsmittel genutzt. Sie sind reich an Antioxidantien und sehr nahrhaft.
Der Stamm ist übrigens nur außen hart, innen ist er faserig. Das Holz des Adansonia digitata eignet sich daher weder als Baumaterial noch als Brennmaterial.
Wahrscheinlich ist das auch ein Grund, weshalb der Affenbrotbaum über die Jahrhunderte nicht von den Menschen gerodet wurde. Ein weiterer Grund ist die Bedeutung des Baobab Fruchtfpulvers als Lebensmittel für die Ernährung.
Das Aussehen der Baobab Frucht
Baobab Früchte - und hier sprechen wir von den Früchten des Baumes Adansonia digitata - kommen in unterschiedlichen Farben und Formen vor. Sie können länglich sein, die Form und größe eines Rugby-Ei haben oder gar rundlich sein.
Sie sind meist grünlich, gräulich, manche auch bräunlich. Sie sind zwischen 11 und 25 cm lang und haben einen Durchmesser von ca 6 bis 13 cm (0).
Frucht mit "Fell"
Besonders faszinierend ist die Oberfläche der Außenhaut einer Baobab Frucht. Diese ist leicht "pelzig" und fühlt sich sogar etwas flauschig an. Fast möchte man die Frucht streicheln. Es sind die winzig kleinen Härchen, die die Baobab Frucht weich erscheinen lassen. Doch der Schein trügt. Die Baobab Frucht besitzt eine harte Schale.
Harte Schale - harter Kern
Andere Früchte der Welt offenbaren nach dem Öffnen ein wunderbares, saftiges Fruchtfleisch, das zum sofortigen Verzehr animiert. Nicht so die Baobab Frucht. Zum Öffnen wird mindestens ein Hammer oder ein Stein benötigt. So stark und fest ist die ca. 0,2cm - 0,3cm dicke Außenhülle der Baobab Frucht.
Doch was sich dann zeigt, verblüfft die meisten Menschen, die zum ersten Mal eine Baobab Frucht öffnen. Das Baobab Fruchtfleisch ist trocken! Sie ist somit die einzige Frucht der Welt, deren Fruchtfleisch trocken ist, wenn die Frucht reif ist.
Dies liegt daran, dass der Baobab Baum den Früchten das Wasser entzieht, bevor diese reif sind. So kann der Baum wertvolles Wasser zurück gewinnen und in den trockenen und heißen Regionen Afrikas dauerhaft überleben.
An der Innenseite der Schale befindet sich ein Geflecht aus rötlichen Baobab Fruchtfasern. Diese sind extrem reich an Antioxidantien und werden in Afrika als Lebensmittel genutzt. In Europa dürfen diese Fasern aufgrund der EU-Novel-Food Verordnung nicht vertrieben werden.
Auch das Fruchtfleisch der Baobab Frucht darf erst seit einigen Jahren in der EU verkauft werden, nachdem es erfolgreich die Zulassung der EU erhalten hatte.
Baobab Fruchtfleisch
Doch das eigentlich wertvolle der Baobab Frucht ist das Fruchtfleisch, welches die Kerne umhüllt. Dieses trockene Fruchtfleisch wird auch als Pulpe bezeichnet. Es kann mit etwas Druck von den Kernen gelöst werden und anschließend vermahlen werden.
In Afrika, zum Beispiel in Kenia, werden die Kerne meist mitsamt dem Fruchtfleisch verkauft. Zum Beispiel sind sie, eingefärbt mit etwas Lebensmittelfarbe und Zucker, bei Kindern als Süßigkeit sehr beliebt.
Baobab Fruchtfleisch hat eine weißlich-beige Farbe und eine pulvrige Konsistenz, wenn es vermahlen ist. Es enthält nur wenig Feuchtigkeit, sodass es praktisch mehrere Jahre haltbar ist.
Die Bedeutung von Baobab für die menschliche Ernährung
Für die menschliche Ernährung ist vor allem das vitaminreiche Fruchtfleisch interessant, welches aus den reifen Früchten gewonnen wird. Nicht ohne Grund stellen die Bäume in Afrika eine wichtige und geschätze Quelle gesunder Nahrung dar. In einigen Regionen wird der Baum daher auch Baum des Lebens oder Dorfapotheke bezeichnet.
In Afrika werden vom Baobab Baum unterschiedliche Lebensmittel gewonnen. Aus den Samen, die das Fruchtfleisch umgeben, wird Öl gewonnen. Dieses findet insbesondere für Kosmetik Verwendung. Das Fruchtfleisch selbst wird gegessen. Aber auch die Blätter werden in einigen Regionen Afrikas als Nahrungsmittel genutzt.
Verzehrmöglichkeiten von Baobab
Auch wenn Baobab am häufigsten als Pulver verzehrt wird, kann die Frucht noch auf andere Weise genossen werden:
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Das Baobab-Fruchtfleisch
Im Herkunftsland Afrika wird das Fruchtfleisch der Baobab-Pflanze gerne in unverarbeiteter Form genossen. Das Fleisch der Früchte wird dazu in warmes Wasser getaucht, um die Samen zu lösen. Im Anschluss wird es pur gegessen. Das mit warmem Wasser vermischte Fruchtfleisch kann auch eingefroren und dann als Eis serviert werden.
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Baobab-Milch
Nachdem das Fleisch der Baobab-Frucht in Wasser getunkt wurde, entsteht eine Art „Milch“ daraus. Wenn diese mit Zucker gemischt wird, kann in dem Saft Maismehl und Hirse gekocht werden, sodass eine Art Porridge entsteht.
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Geröstete Samen
Die Samen der Affenbrotbaum Frucht lassen sich sehr gut rösten. Sie enthalten sehr viel gesundes Öl. Die gerösteten Samen schmecken beispielsweise toll als Garnitur für Salate.
Weitere Baobab Rezepte findest du im Baobab Ratgeber, Hier kannst du eine kostenlose Leseprobe erhalten und dein Baobab Wissen vertiefen. Schreibe uns dazu gerne eine E-Mail an mail@berlinorganics.de
In Europa hat man Baobab bereits vor einigen Jahren als Superfood erkannt. Denn in der Tat: es ist sehr reich an Vitaminen und Mineralstoffen. Die positiven Wirkungen von Baobab lassen sich vor allem auf den hohen Gehalt an Vitamin C und Kalium zurückführen.