Veröffentlicht im Februar 2021. Autorin: Sarah Neidler.
- Wie funktioniert die Entgiftung?
- Die 2 Phasen der Entgiftung
- Wichtige Nährstoffe bei der Entgiftung
- Sekundäre Pflanzenstoffe
- Chlorophyll
- Ballaststoffe
- Welche Lebensmittel entgiften den Körper?
- Fazit: Superfoods können die Entgiftung unterstützen
Der Mensch ist in der heutigen Zeit jeden Tag sehr vielen Giftstoffen ausgesetzt. Schadstoffe, Abgase, Pestizide in Lebensmitteln, Zusatzstoffe in Kosmetika und nicht zuletzt Medikamente. Aber auch bei normalen Stoffwechselprozessen fallen Abbauprodukte an, die giftig sind und entsorgt werden müssen. Hier spricht man davon, den Körper zu entschlacken oder zu entgiften. Im englischsprachigem Raum wird auch häufig von Detox gesprochen.
Unser Körper ist also darauf eingestellt, mit Giftstoffen konfrontiert zu werden und diese zu entsorgen. Tatsächlich liefert unsere Nahrung im Idealfall alles, was Dein Körper zur Entgiftung benötigt.
Um besser verstehen zu können, wie Lebensmittel bei der Entgiftung helfen können, erfährst Du zunächst, wie die Entgiftung funktioniert und welche Inhaltsstoffe in der Ernährung für die Entgiftung wichtig sind.
Wie funktioniert die Entgiftung?
Der Körper hat verschiedene Möglichkeiten zur Entgiftung. Leber, Nieren, Darm, Lunge und Haut sind am Entgiftungsprozess beteiligt. Zentrales Organ der Entgiftung ist allerdings die Leber, auf die wir hier näher eingehen.
Die 2 Phasen der Entgiftung
Die Entgiftung in der Leber findet in zwei Phasen statt (1). In der ersten Phase werden die abzubauenden Substanzen mithilfe von Enzymen modifiziert. Man spricht von Oxidation, Reduktion und Hydrolyse. Dabei entstehen Zwischenprodukte, die oft noch problematischer sind als das ursprüngliche Toxin. Daher ist es wichtig, dass diese Zwischenprodukte schnell in Phase II weiterverarbeitet werden.
In der zweiten Phase werden an die Zwischenprodukte wasserlösliche Verbindungen angehängt, wie zum Beispiel Acetat, Sulfat, Glycin, Cystein und Glutathion. Die entstehenden Produkte sind ebenfalls wasserlöslich und können dann ausgeschieden werden.
Du siehst also, die Entgiftung in der Leber ist ein komplexer Prozess, an dem viele Enzyme und andere Moleküle beteiligt sind. Für diese Reaktionen werden viele Nährstoffe benötigt. Vitamine und Mineralien dienen einerseits als Cofaktoren für Enzyme, ohne die sie keine biochemischen Reaktionen durchführen können. Das Enzym Glutathionperoxidase benötigt beispielsweise Selen. Ist nicht genügend Selen vorhanden, kann im Körper eine erhöhte toxische Belastung entstehen.
Und auch für die Bildung der Verbindungen, die an die zu entgiftenden Substanzen gehängt werden, werden allerlei Nährstoffe benötigt.
Fehlt nur einer dieser Nährstoffe, kann die Leber ihre Entgiftungsfunktion nicht richtig ausführen, wodurch es zu gesundheitlichen Beschwerden kommen kann. Ein weiteres Problem ist, dass der Entgiftungsprozess Nährstoffe verbraucht. Sind diese Nährstoffe knapp, fehlen sie an anderen Stellen im Körper. Denn Nährstoffe haben viele verschiedene Aufgaben im Körper und werden praktisch überall gebraucht.
Bei den Entgiftungsenzymen gibt es genetische Unterschiede (2). Daher sind manche Menschen gute „Entgifter“ und manche schlechte. Schlechte Entgifter brauchen für die Entgiftung mehr Nährstoffe und haben dadurch allgemein einen erhöhten Nährstoffbedarf. Schlechte Entgifter müssen also besonders auf eine gute Nährstoffversorgung achten. Das Problem ist, dass die meisten Menschen nicht wissen, mit welchen Entgiftungsenzymen sie ausgestattet sind.
Wichtige Nährstoffe bei der Entgiftung
Am Entgiftungsprozess sind sehr viele Nährstoffe beteiligt, auf die wir hier nicht alle eingehen können. Aber hier ist eine Übersicht der wichtigsten:
- Selen (3)
- Zink (4)
- Eisen (5)
- Magnesium (3)
- Vitamin A (6)
- Vitamin B2 (Riboflavin) (7)
- Vitamin B3 (Niacin) (8)
- Vitamin B6 (9)
- Vitamin B 9 (Folsäure) (10)
- Vitamin B12 (8)
- Schwefel (11)
- Vitamin C (7)
- Vitamin E (7)
Sekundäre Pflanzenstoffe
Darüber hinaus gibt es noch sekundäre Pflanzenstoffe, die den Entgiftungsprozess ebenfalls unterstützen können.
Dazu gehören zum Beispiel Flavonoide und andere Antioxidantien wie Resveratrol, Sulforan, Alpha-Liponsäure, Capsaicin, Curcumin und Chlorophyll (12, 13). Diese sekundären Pflanzenstoffe findet man vor allem in Obst und Gemüse. Beeren, Kohlsorten und grünes Blattgemüse sind besonders reich an diesen wertvollen Pflanzenstoffen.
Chlorophyll
Chlorophyll enthält einen sogenannten Phorphyrinring, an den normalerweise Magnesium gebunden ist. Im Verdauungsprozess wird das Magnesium freigegeben und der Phorphyrinring kann stattdessen Schwermetalle binden (14).
Falls Du unter Heißhunger-Attacken leidest, solltest Du zunächst auf deine mentale Gesundheit achten und sicherstellen, dass dein Körper genug Erholung bekommt. Zusätzlich werden Dir die folgenden Tipps helfen, deine Essgewohnheiten zu normalisieren.
Ballaststoffe
Pektin ist ein Ballaststoff, der in Pflanzen vorkommt. Auch Pektin kann Schwermetalle binden und kann bei einer Vergiftung mit Schwermetallen bei der Ausleitung helfen (15).
Ballaststoffe sind generell wichtig für den Entgiftungsprozess. Sie sind vor allem wichtig für den Darm, unter anderem, weil sie nützlichen Darmbakterien als Futter dienen (16). Dadurch wird die Darmbarriere gestärkt, wodurch die Aufnahme von Giftstoffen verringert wird, so dass diese gar nicht erst in die Blutbahn gelangen. Außerdem kann ein gesunder Darm besser Nährstoffe aufnehmen, die an anderen Stellen für die Entgiftung benötigt werden (17). Der Darm ist also in vielerlei Hinsicht indirekt an der Entgiftung beteiligt.
Welche Lebensmittel entgiften den Körper?
Es gibt viele Hausmittel, die dem Entgiften des Körpers dienen sollen. Im Endeffekt kommt es darauf an, deinem Körper die Nährstoffe zu liefern, die er zur reibungslosen Entgiftung benötigt. Die zur Entgiftung benötigten Vitamine und Mineralien finden sich in fast allen Lebensmitteln. Da du die nötigen Vitamine und Mineralien durch deine Ernährung auf natürliche weise aufnehmen kannst, raten wir von Detox Tee ab.
Aber wir brauchen die Nährstoffe auch in bestimmten Mengen und manche dieser Nährstoffe kommen in der Ernährung oft zu kurz. Und je nachdem, ob Du ein guter oder schlechter Entgifter bist und wie stark Du Giftstoffen ausgeliefert bist, hast Du einen höheren oder niedrigeren Bedarf an Nährstoffen zur Entgiftung.
Es gibt sogenannte Superfoods, die besonders reich an Nährstoffen sind, die für die Entgiftung und andere Prozesse benötigt werden.
Wir stellen hier einige vor:
Gerstengras
Gerstengras ist eine wahre Nährstoffbombe. Besonders reich ist es an Vitamin A, Vitamin B1, Riboflavin, Folsäure, Vitamin C, Vitamin E, Calcium, Eisen, Chrom, Kupfer und Mangan. Außerdem enthält es viele sekundäre Pflanzenstoffe wie Flavonoide und Chlorophyll (18).
Weizengras
Auch Weizengras ist sehr nährstoffreich. Es enthält viel Vitamin C, Vitamin E, Vitamin B1, Calcium, Eisen, Magnesium, Zink, Selen und Kalium. Außerdem ist es reich an Antioxidantien und Chlorophyll (19).
Spirulina
Auch die Mikroalge Spirulina gilt zurecht als Superfood. Selen, Calcium, Eisen, Magnesium, Kalium, Phosphat, Zink, Mangan und zahlreichen B-Vitaminen.
Zudem ist Spirulina reich an Chlorophyll und Pektin (20, 21).
Spinat
Spinat ist eines der nährstoffreichsten Gemüsesorten. Er liefert reichlich Vitamin K, Vitamin A, Folsäure, Vitamin C, Vitamin B2, Mangan, Magnesium, Kalium, Eisen und Calcium (22). Und als tiefgrünes Gemüse enthält es natürlich auch jede Menge Chlorophyll.
Moringa
Moringa ist auch als Meerrettichbaum bekannt. Es gilt als Wundermittel, das gegen viele Krankheiten und Beschwerden helfen soll. Die meisten dieser Wirkungsweisen sind wissenschaftlich nicht gut belegt. Aber feststeht, dass Moringablätter sehr viele Nährstoffe liefern. Es könnte sogar eine Lösung sein, um Nährstoffmängel in Entwicklungsländern zu beheben (23).
Moringa enthält großzügige Mengen Vitamin A, Calcium, Kalium, Eisen, Vitamin E, Vitamin B1 und Vitamin B2 (24). Außerdem ist es reich an Chlorophyll und sekundären Pflanzenstoffen mit antioxidativer Wirkung.
Baobab
Baobab ist die Frucht des Affenbrotbaums und gehört ebenfalls zu den Superfoods. Es liefert jede Menge Antioxidantien, Ballaststoffe und auch Vitamine und Mineralien: Es ist reich an Eisen, Calcium, Magnesium, Kalium, Vitamin C und B-Vitaminen (25).
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Fazit:
Die Entgiftung ist ein wesentlicher Prozess und zu viele Giftstoffe im Körper können gesundheitliche Probleme verursachen. Lebensmittel können zwar auch eine Quelle von Giftstoffen sein, aber sie können auch Inhaltsstoffe haben, die den Körper bei der Entgiftung unterstützen. Der Körper benötigt zur Entgiftung zahlreiche Nährstoffe, die er über die Nahrung aufnehmen muss. Auch Chlorophyll und Ballaststoffe können bei der Entgiftung helfen. Superfoods sind sehr reich an Nährstoffen, die für den Entgiftungsprozess benötigt werden. Außerdem sind sie reich an sekundären Pflanzenstoffen, Chlorophyll und Ballaststoffen.
Sarah Neidler
Dr. Sarah Neidler ist promovierte Biologin und arbeitet als freiberufliche Wissenschaftsjournalistin. Ihr Hauptinteresse liegt darin, die Rolle von Ernährung zur Behandlung und Vorbeugung chronischer Krankheiten zu verstehen. In ihrer Freizeit kocht und liest sie gerne und macht Yoga.
Quellen & Literatur
doi:10.1007/BF01797915
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